Was soll ich sagen? Schon wieder fällt das Frühstück aus, es gibt einfach keins. Schon gegen 8:00 sind die Mopeds beladen, das Zimmer ist bezahlt. Der erste Weg geht zur nahen Tanke, Schneewittchen ist unwillig und schüttelt sich wie verrückt. Das lässt Gott sei Dank nach, der Choke hat wohl nicht gepasst.
An der Tanke gibt es dann wenigstens einen großen Kaffee, Kawa heißt der hier. Ist aber von Lavazza und lecker, Detlef spendiert noch einen Schokoriegel. Passt. Ich erinnere mich mit Schrecken an das Kaffeeangebot von früher, da stand die bittere Brühe oft schon stundenlang auf der Platte.
Wir fahren los, Detlef voraus und Christian macht mit seiner LED das Schlusslicht.
Es wird gleich schön, am Anfang erhaschen wir noch ein paar Blicke auf die Ostsee. Dann führen wir die Qühe artgerecht durch imposante Alleen, tolle landwirtschaftlich geprägte Gegenden bei wenig bis gar keinem Verkehr. Bilder davon gibt es nicht, ich bin zu faul, die Kamera herauszuholen und genieße wieder.
Irgendwann kurze Pinkelpause, rauchen tun wir ja alle nicht mehr. Wir fahren weiter, kein Café in Sicht. Irgendwann verheißt ein Schild einen Kaffeeausschank, wohl bei einem Campingplatz. 1000 m – 500 m und abbiegen.
Ein grob gepflasterter Feldweg wird zu einem einfachen Feldweg, das Schild an der Abzweigung sagt noch 1 km.
Gut, am Ende des Weges wartet ein Kaffee auf uns.
Wir halten an, es sieht eigentlich geschlossen, aber sehr gepflegt aus. Fast finden wir uns damit ab, dass wir nichts bekommen werden, da öffnet sich die Tür und die reizende Hausherrin kommt uns begrüßen.
Wir fragen, ob wir etwas zu essen bekommen können oder wenigstens einen Kaffee. Ja, das ist möglich, Kaffee und etwas Süßes geht ganz sicher. Ansonsten fragt sie mal in der Küche.
Das Anwesen ist traumhaft schön, allerdings vermiesen uns die Mücken den Platz auf der Terrasse. Aber drinnen ist auch super, und wir haben die Mopeds im Blick (ist nicht nötig, aber beruhigt)
Wir bekommen ein hausgemachtes Gulasch angeboten, von den eigenen Rindern, mit eigenen Kartoffeln und roter Beete. Wir sagen ja und was kommt ist traumhaft gut. Auf dem Teller liegt noch frischer Salbei, Blatt vom Meerrettich und eine Schnittlauchblüte. Die rote Beete: genial! Alles: Hammer!
Als Nachtisch dann noch fein abgeschmeckte Creme mit Baiser und Schokolade, dazu bester Kaffee aus Belgien. Wir sind rundum zufrieden, hier möchten wir wieder hin.
Auch der sympathische Hausherr stellt sich vor, so geht Gastfreundschaft!
Weiter geht es, nicht langweilig und ich kann mich auf Detlef und Christian verlassen. Die waren schon einige Male auf dem von Uwe organisierten Event und kennen den Weg. Ich weiß nicht mal, wo ich bin. Kaschuben, Masuren, Ostpreußen, alles neu für mich.
Nach entspannten 300 Kilometern kommen wir in Stogi an, getankt haben wir auch schon. Hier ist unser Hotel im Jachthafen. Die Motorräder kommen in einen Bootshangar und schon wird über den Karten gehockt. Vorbereitung für die nächsten Tage.
Zum Abendessen hat Uwe ein Grillbuffet organisiert und ich kann die Mannschaft kennenlernen. Sieht so aus, als würde alles passen. Ich bin froh, dass ich mich zur Teilnahme entschlossen habe, sieht nach einer guten Veranstaltung aus.
Gelernt habe ich auch schon was: Die Deutschen sind hier die ohne Sprache bzw. die nicht reden können. Das stimmt zumindest für Polnisch, auf Englisch klappt es sehr gut!
Kommt mir vor, als sei ich schon ewig unterwegs.