Heute geht es wieder auf’s Moped und weiter. Als nächstes steht ein weiteres Sehnsuchtsziel dieser Tour auf dem Plan, der Gorges de Galamus. Ich muss aber schon wieder den verflixten Regenkombi anlegen, das Ding bin ich immer noch nicht los. Zuerst geht es unspektakulär über die D118 bis Couiza, dann auf die D618 und in La Mourette auf die D14. Die windet sich schon ordentlich und eng den Berg hoch bis es dann in Cubières-sur-Cinoble auf die D10 geht.
Bevor ich in die Schlucht einfahren kann muss ich erst noch einen Pulk Radfahrer überholen, als ich einschere kommt mir auch noch aus der Schlucht auch schon ein Auto entgegen. Gut gegangen…
Eine ganz schön enge Angelegenheit ist das, so schmal hatte ich mir die Fahrbahn nicht vorgestellt. Kein Wunder dass im Juni und August die Strecke im Wechsel als Einbahnstrasse ausgelegt ist. Da ich also jederzeit mit Gegenverkehr rechnen muss kann ich nirgendwo anhalten und einen Blick in die Tiefe werfen, beim Fahren muss ich mich ganz auf die Strecke konzentrieren. Eine enge Kurve an der anderen und schon bin ich auf der anderen Seite der Schlucht.
Es gibt einen grossen Parkplatz, von hier steigt eine kleine Gruppe zum Canyoning ab. Das könnte mir auch Spass machen, ist sicher sehr interessant.
Ich werfe einen entfernten Blick auf die Ermitage Saint-Antoine, das muss reichen. Lieber einen Cafe noir bei der freundlichen Dame am Kiosk. Die weisst mich Gott sei Dank darauf hin den Cafe in der Hand zu halten. Der Becher wäre nach der ersten Windböe weg gewesen…
Hier musste ich dann auch gleich noch einmal die 360º-Kamera ausprobieren. Die Ermitage liegt leider im Schatten und ist kaum zu sehen, dafür bin ich ganz prominent in meinem Regenkombi zu sehen.
Als Tagesziel habe ich mir La Seu d’Urgell ausgesucht, es geht also Richtung Spanien und über die Grenze. Dabei habe ich noch den Gorges de Saint-Georges mitgenommen. Diese Schlucht war ampelgeregelt nur in jeweils eine Richtung zu befahren, so wird das wohl im Sommer auch am Gorges de Galamus sein. Tolle Kurven und steile Bergflanken, atemberaubend und viel zu schnell ist man durch.
Was mich beim weiteren Planen der Tagestour geritten hat weiss ich nicht mehr, aber irgendwann ging es auf die D35 und soviel Kuhscheisse wie ab hier habe ich lange nicht mehr gesehen.
Mittags habe ich dann an einer Skistation angehalten und dort einen Salat gegessen. Es wird gerade 14:00 und zu meiner Überraschung wird der Lift angestellt, ein paar jugendliche Mountainbiker werden von den Eltern abgeliefert und nutzen die Liftfahrt auf den Berg um dann den Berg runter zu sausen. Das sieht nach sehr viel Spass aus.
Erst an einer Tankstelle merke ich richtig dass ich in Spanien bin, der Sprit ist zwischen 15 und 20 Cent teurer als noch in Frankreich. Der Verbrauch pendelt sich bei knapp unter 5 Litern ein, der Aufpreis ist also zu verschmerzen.
In La Seu d’Urgell angekommen finde ich wieder umgehend ein Hotel mitten in der Stadt, das Moped darf ich im Hof videobewacht abstellen. Ein kurzer Spaziergang und schon bin ich im Olympiasportpark der Stadt. Der war für mich unerwartet, auch der Rückweg durch die Altstadt macht Laune.
Das Hotelrestaurant hat zu, die Pizzaalternative vom Inder um die Ecke überzeugt nicht wirklich. Der Teig war zwar schön dünn, aber die Pizza selbst viel zu dick mit Käse belegt. Ich kann ja nicht immer Glück haben, satt bin ich geworden.
Ich habe ja bis hierher wettertechnisch einige geplante Strecken ausgelassen, so bin ich gut im Plan. Für die Rückfahrt hoffe ich auf besseres Wetter, dann kann ich ja ein paar Pässe auf dem Heimweg mitnehmen.
Morgen werde ich mir in aller Ruhe den Ort anschauen, sieht interessant aus.