Das Frühstück heute fällt wieder etwas üppiger aus, schon komisch wie das Angebot da doch schwanken kann. Es gibt sogar Spiegeleier, zusammen mit dem Schinken super lecker. Die Brötchen erinnern mich schon die ganze Zeit an Luftikusse wie es sie in Italien gibt. Die Brotauswahl ist jedoch reichlich, nur richtiges Schwarzbrot vermisse ich. Egal, Hauptsache gut!
Tabuaço liegt am Hang und gleich die Abfahrt an den Douro lässt Freude aufkommen. So hatte ich mir das vorgestellt, ich könnte glatt meinen Plan umwerfen und nur hier weiter Moped fahren. Geht aber nicht, ich bin zu neugierig auf Porto.
Hier kann man sich wirklich eine ganze Zeit mit dem Motorrad rumtreiben und braucht sich um ansprechende Routen keinen Kopf zu machen. Die Blicke ins Tal sind grandios, es ist wenig (besser gesagt: gar kein) Verkehr. Es ist wie an der Mosel, nur alles viel größer, schöner und vor allem preiswerter. Herz, was willst Du mehr?
Ich kann mich fast nicht auf die Strasse konzentrieren so spannend sind die Blicke Richtung Fluss. Alle Nase lang findet sich ein Stand mit frisch gepflückten Kirschen, das wird zuhause sicher noch einen Monat dauern.
Schliesslich mache ich eine Pause in Oliveira do Douro, ich möchte die Unterkunft für heute Nacht buchen.
In Porto selbst finde ich nichts, liegt wohl am heutigen Samstag und Wochenendbetrieb. Da halte ich mich dann auch lieber fern. Ich schaue in der Nähe und direkt im Ort gibt es sehr preiswert eine Möglichkeit in einem renovierten Anwesen. Da bleibe ich doch gleich hier. Ich habe im Recanto D‘ Oliveira Rast gemacht und die Inhaber sind ausgesprochen freundlich, das aufgetragene Essen sieht sehr gut aus und so ist auch gleich der Platz für mein Abendessen gefunden.
Ich bringe das Moped zur Unterkunft, die stellt sich als grosszügig ausgestattete Villa heraus, zu dem Gelände gehört sogar eine kleine Kirche. Als ich ankomme ist ausser mir noch kein weiterer Gast da, ich warte etwas auf die Vermieterin und darf mein Motorrad direkt vorm Haus abstellen.
Am Abend dann wie geplant ins Recanto D‘ Oliveira, es gibt frischen Tintenfisch und dazu einen Hauswein, alles sehr lecker. Während ich esse fangen die lokalen portugisieschen Fussballfreunde an zu feiern. Ich hätte eigentlich Fans des FC Porto erwartet, ausgiebig begossen wird hier jedoch die Meisterschaft von Benfica Lissabon. Das ganze führt sogar zu einem Autokorso mit ein paar wenigen Teilnehmern, fahren sollten die aber eigentlich nicht mehr.
In der Unterkunft zappe ich durch die angebotenen Fernsehkanäle und ich bleibe beim Eurovision Song Contest hängen. Für mich sieht das mehr nach einer Meisterschaft der Licht- und Pyrotechniker aus und ödet mich recht schnell an. Von mir aus können die den ganzen Event einstampfen, aber ich gehöre wohl einfach nicht mehr zur Zielgruppe. Will ich auch nicht, was da ein Mist angeboten wird ist grauslich.