[2019-05-21] Vila Nova de Gaia nach Ourense

Es geht wieder weiter, der Scheitelpunkt der Tour ist erreicht und ab jetzt fühlt es sich so langsam schon wie Heimfahrt an. Die Rezeptionistin gesteht mir bei der Abfahrt dass sie sich verliebt hat, nicht in mich sondern in das “riesige Motorrad”. Die Lenkerenden liegen tatsächlich auf Kopfhöhe der kleinen sympathischen Person.

Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt, obrigado!

Es dauert sehr lange bis ich endlich das Gefühl habe aus der Stadt raus zu sein. Porto mit den umliegenden Gemeinden ist schon riesig, im Zentrum beziehungsweise der Altstadt selbst hat man das Gefühl in einer kleinen Stadt zu sein. Unterwegs gibt es wieder ein Menú Diario, es gibt einen Eintopf mit Rindfleisch, fast wie früher daheim.

Die gewählten Strassen gefallen mir. Die Strecke ist schön und abwechslungsreich, da kann ich scheinbar nicht wirklich etwas falsch machen. Es geht durch den Nationalpark Peneda-Gerês Richtung Lobios , dort bin ich schon wieder in Spanien, in Galizien.

Nationalpark Peneda-Gerês
Nationalpark Peneda-Gerês

Als Nachtquartier habe ich eine Unterkunft bei Ourense ausgesucht, dieses Mal habe ich mit meiner Auswahl aber wirklich Pech. Erst sieht alles einladend aus und ich werde auch auf das herzlichste begrüsst. Das Haus hat jedoch kein Restaurant und bietet nichts zu essen an, das nächste Restaurant ist aber 9 Kilometer weg. Fahren will ich nicht mehr und so dackle ich in den winzigen Ort der 20 Minuten zu Fuss entfernt ist. In der Kneipe gibt es einen kleinen Alimentario und ich kaufe zum Abendessen Brot, Käse, Salami, dazu von deren selbstgemachtem Wein.

Soweit ist ja noch alles OK. In der Unterkunft ist der Hausbesitzer allerdings in den Saisonvorbereitungen und putzt mit dem motorgetriebenem Dampfstrahler ohne Rücksicht bis in die Dunkelheit das Schwimmbad. Das hatte ich mir ganz anders vorgestellt.

Gott sei Dank bin ich nur eine Nacht hier, das erste Mal dass ich mich ärgere. Das ist ja dann schon fast wieder gut, kann so bleiben.