Ich belade das Motorrad, meines ist das letzte in der Garage. Die beiden Engländer mit den R1200RTs und der Heidelberger mit der R1150GS sind schon weg. Ich habe Zeit, bis nach Blois sind es nur knapp 160 Kilometer.
Amboise lasse ich liegen, bei meiner letzten Tour auf die Île d’Oléron war ich schon dort. Im Schloss Clos Lucé, unter Anderen, hat damals die IBM eine Ausstellung mit Modellen der Erfindungen von Leonardo da Vinci gesponsort. In Blois war ich bei derselben Tour, damals habe ich das Schloß besichtigt.
In Blois angekommen heißt es im Hotel erst es sei kein Parkplatz mehr frei. Das Mädel an der Rezeption sieht aber das ich mit dem Motorrad unterwegs bin und weist mir dann doch noch einen Platz im Hof zu.
Obwohl ich schon im Schloß war laufe ich mal da hoch, der Eingang ist einfach zu schön. Ins Schloß muß ich nicht, ich habe keine Lust auf zu viel Kultur.
Gegenüber gibt es das Haus der Magie, das ist dem Erfinder und Illusionisten Robert Houdin gewidmet. Das interessiert mich, ich laufe rüber. Mehrmals am Tag öffnen sich die Fenster des Museums und “schreckeinflößende” Drachen schauen nach der Menschenmenge auf dem Platz. Spektakel.
Vor dem Eingang ins Museum dann eine Herde unkontrollierter Kinder. Auf die habe ich auch keine Lust und ich streiche meinen Besuch.
Es bleibt beim Stadtbummel, gut wenn man nicht unbedingt in Kultur machen muß.
Also runter an die Loire und auf dem Rückweg treffe ich wieder unerwartet auf eine berühmte Dame; dieses Mal ist es die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Der Tod von da Vinci am 2. Mai 1519 steht symbolisch für die Entstehung der Renaissance, die jährt sich damit zum 500. Mal. Die Stadt Blois feiert das indem die Dame das ganze Jahr 2019 von der Treppe Escalier Denis Papin lächelt.
Die Treppe ist Denis Papin gewidmet, dem Herrn auf dem Podest im Bild oben. Ohne ihn wäre ich vermutlich gar nicht in Blois – seine Entdeckungen ermöglichten die Erfindung der Dampfmaschine.
