Eigentlich müsste ich heute einen Haufen Screenshots von meiner Wetter-App posten. Mein Plan war mich über Pontarlier dem Vercors zu näheren, dort standen dann der Combe Laval und der Col de la Machine auf der Karte,
Pontarlier? Da ist Schneetreiben angesagt, da kann ich so oft schauen wie ich will. Es wird einfach nicht besser und der Schnee auf den Dächern von Montbéliard unterstreicht die bescheidenen Aussichten deutlichst, es muss also eine Alternative her.
Besancon ist temperaturmäßig deutlich im Plus und es ist auch kein Regen angesagt. In der Nähe gibt es in Arc-et-Senans die königlichen Salinen, als Weltkulturerbestätte sicher einen Besuch wert. Es geht also am Doubs entlang. Richtung Besancon. Doubs war ja geplant, allerdings stromaufwärts. Was solls?
Auf der D683 Richtung Besancon fühle ich mich dann wie auf der Luxemburger Seite der Sauer, nur alles etwas größer. Kein Verkehr, alles ruhig und gelassen. Ich habe den Regenkombi übergezogen, der Wind zieht nicht durch und mir ist nicht kalt.
Es könnte schöner sein, aber eindeutig auch schlechter. Irgendwann führt dann die Route vom Doubs weg über Land und schliesslich bin ich in Besancon, hatte aber schon beschlossen weiter nach Arc-et-Senans zu fahren. So mache ich es auch.
Als ich da ankomme, bläst der Wind kalt wie Hund, da schaue ich mir nichts im Freien an, Weltkulturerbe hin oder her. Was tun?
Ich schaue auf der Karte nach und Pont-en-Royans ist in erreichbarer Ferne (Nähe?) und das Wetter ist nur zum Museumsbesuch nichts, mopedfahren geht. Also das Navi programmiert und es geht ganz entspannt Richtung Vercors. Ob ich mich da über diesen Weg anpirschen kann, wenn dann morgen das Wetter da gut ist kann ich ja immer noch…
Nichts verraten, ganz heimlich anschleichen. Es geht alles gut bis kurz vorm Ziel. In
Saint-Étienne-de-Saint-Geoirs ist Schluss. In Richtung Berge (mein Ziel) ist alles zu, die Wetter-App macht auch keine Hoffnung:
Ein Blick zurück in die Richtung aus der ich gekommen bin:
Ich suche mir also eine Unterkunft und habe mit der Ferme De Thoudiere großes Glück. Sicher keine Location für jemand der First Class Hotels gewöhnt ist, aber picobello sauber und von einer reizenden Dame ganz liebevoll geführt. Ich fühle mich sauwohl, leider gibt es hier aber keine Küche. Ich laufe in den Ort, die leckere und krosse Pizza wird mir in den Pub nebenan gebracht. Einen Wein dazu, alles unkompliziert. Prima.
Nach einer erholsamen Nacht ein erstklassiges Frühstück, an einem großen Gemeinschaftstisch in einem leicht überdekoriertem Raum haben die ganzen Gäste zusammen gesessen, Zeit für ein Schwätzchen.
Dabei habe ich ein Paar aus Holland kennengelernt. Die kamen mit dem Auto von Grenoble und haben mir bestätigt, dass es keine gute Idee ist in die Richtung zu fahren. Nichts mit heimlich anschleichen und doch noch die geplanten Strecken mitzunehmen.
Die Niederländer kamen über Grenoble aus der Camargue, dort waren sie um Flamingos zu fotografieren. Sie waren auch schon an der Müritz, auch um Vogelbilder zu machen. Hobby halt. Der eine fotografiert Eisenbahnen, der andere sein Essen und die halt Vögel. Es hat viel Spaß gemacht, mit den beiden gemeinsam zu frühstücken. Sie sind ebenso besorgt um den Ausgang der anstehenden Wahlen zum EU-Parlament. Da sind so große Chancen für die Zukunft, ich habe aber immer mehr Bedenken, dass die Wahl dummerweise von denen entschieden wird die nicht wählen gehen.
Ich hoffe mal, die wahlberechtigten EU-Bürger haben aus dem BREXIT Chaos etwas gelernt. Wahlberechtigung ist nicht geschenkt!
Verluste bisher: 1 Koffer, der ist aber kein Totalverlust.
1 Tube Sonnencreme, geplatzt und vermisse ich bisher nicht
Was fehlt: bei Gelegenheit muss ich mir einen Campingteller besorgen, daran habe ich nicht gedacht.
Oh, lerne eben: Die Bayern sind noch nicht Meister, doch noch spannend …