[2019-06-19] Saulheim nach Biberach an der Riss

Gut ausgeruht stehe ich auf, packe den Rest noch zusammen und lade die Vespa fertig. Es gibt noch ein Brot, Kaffee und um 7:29 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Biberach an der Riss.

Der Sonne entgegen (hoffe ich)

Wieder nutze ich Calimoto als Tourenapp. In der Zwischenzeit habe ich mich ja etwas an die Navigation ohne Bildschirm gewöhnt, das Telefon verschwindet im Handschuhfach, da gibt es einen USB Stecker.

Den ersten Halt für ein Foto mache ich gleich hinter Dittelsheim-Heßloch, hier verlasse ich Rheinhessen, ich bin im Wonnegau. Wenn man vom Parkplatz am Ende des Ortes zurück schaut kann man fast ganz Rheinhessen überblicken. Das Wetter verspricht in Ordnung zu bleiben, gut gelaunt bin ich unterwegs.

Dittelsheim-Heßloch

Der Motor schnurrt wie eine eins und Calimoto führt mich. Es geht weiter über Westhofen, Gundheim, Mörstadt, Pfeddersheim, Hohen-Sülzen, Offstein.

Dann hinter Dirmstein ein ähnliches Erlebnis wie auf der Portugaltour: ich bin gar nicht so weit von zuhause weg, aber die gewählten Strassen kenne ich nicht. Ich war schon in Freinsheim, bin den Ort aber noch nie von Laumersheim über Großkarlbach angefahren, das macht Freude und gibt mir das Gefühl schon wieder etwas Neues zu entdecken.

Es geht parallel zur Deutschen Weinstrasse, das bleibt so bis ich mich hinter Haßloch dann doch Richtung Südosten entferne.

Bei Germersheim quere ich den Rhein, weiter geht es Richtung Pforzheim. Hier sind die Strassen nicht so angenehm zu fahren, zu gross, zuviel Betrieb und geradeaus. In Pforzheim tanke ich dann, kurz nach der Tankpause mache ich eine kurze Rast im Kupferhammer, auf die Werbetafel in der Gaststätte bin ich schon ein wenig neidig…

Schwarzwaldmädel

Direkt neben der Gaststätte leitet mich die Uschi dann ins Würmtal, ein Genuss hier entlang zu fahren. Es geht Richtung Weil der Stadt, tolle Strassenführung, kein Verkehr, Wetter passt, Genuss pur.

Hinter Weil der Stadt an Döffingen vorbei, hier hätte ich bei Wolle und Max reinschauen können. Die sind aber in Urlaub, schlechtes Timing.

Es geht Richtung Sindelfingen/Böblingen, hier werden Erinnerungen an ein früheres Leben wach. Was war ich so oft in der Gegend, diesen Anfahrtsweg habe ich nie genommen. Selber Schuld.

Weiter geht’s. Tübingen, Reutlingen und dann bei Gomadingen ein weiteres Highlight: das Grosse Lautertal, die Strecke macht richtig Spass. Die Strasse folgt dem mäandernden Fluss, wenig bis kein Verkehr, toll. Allerdings allerorten Schilder, welche die Mopedfahrer um Rücksicht bitten. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was hier an so einem Wochende los sein kann, da kann man sich als Anwohner sicher gestraft vorkommen.

Für mich hört dann der Spass viel zu früh auf, aber ich habe ja auch noch ein Tagesziel zu erreichen.

In Biberach an der RIss angekommen bin ich noch früh genug für einen Spaziergang durch die Altstadt. Auf dem Marktplatz die Eselskulptur des Bildhauers Peter Lenk, zu Ehren des Dichters Christoph Martin Wieland hat es den Prozess um des Esels Schatten zum Thema.

Es braucht nicht viel Phantasie um mir auszumalen wie einige Esel dieses Werk diskutieren. Auf den Internetseiten der Tourist Information findet sich ein PDF mit der Geschichte um den Prozess und weiteren Informationen zum Denkmal selbst. Hier bezeichnet der Oberbürgermeister Thomas Fettback das Denkmal als Ein Bekenntniss zur Kunstfreiheit und Christoph Martin Wieland.

Ich finde es mutig von der Stadt, daß dieses Stück Kunst hier ausgestellt ist.

Biberach an der Riss: Prozess um des Esels Schatten

Wer genau hinschaut findet über dem Vorderlauf den Altbundeskanzler Kohl, mit Hut, dargestellt als Geldbriefträger. Das schmerzverzehrte Gesicht des Mannes, welcher die Hinterbeine darstellt, ist wohl auch leicht zu erklären.

Feierabend im Goldenen Rebstock

Den Abend beschliesse ich gut gelaunt im Goldenen Rebstock, für morgen ist mal wieder Regen angesagt.