Auf den Teil der Tour bin ich wirklich nicht scharf. Ursprünglich wollte ich mich mit einem Forumskollegen zusammentun und mit ihm die Fahrt zusammen starten. Dann musste der absagen, mein Plan dann halt: auf der Autobahn Kilometer machen.
Wer mich kennt weiß, dass ich die Navi-Funktion “Bundesstraßen vermeiden“ liebe, also kein Tag nach meinem Gusto.
Ich stelle keinen Wecker, der Tag startet ganz normal, wie immer mit einer guten Portion Ostfriesentee. Gepackt ist, Taschen einladen, Navi scharf machen und los geht es.
Frankfurt ohne Probleme, die Baustelle bei Bad Hersfeld ist auch frei. Prima. Mit gemütlichen 120/130 geht es Richtung Berlin.
Hinter Herleshausen wird es etwas nostalgisch, das ist die Strecke, die wir zu den Kollegen nach Chemnitz genommen haben.
Bei Eisenach das erste Mal tanken. Mist, heute Morgen vergessen, den Kilometerstand zu merken. 43168-235=42933
Als Verpflegung habe ich einen Krautmax vom Bäcker Werner dabei. Ich habe nicht damit gerechnet an Magdala vorbeizukommen, sonst wäre ich da in den Imbiss. In dem provisorischen Imbiss an der alten A4 haben wir meistens für eine Soljanka angehalten.
Ansonsten ist der Tag so langweilig wie befürchtet, aber große Staus bleiben aus und das Wetter ist gut. Super! Waren 606 km heute, ich weiß gar nicht mehr, wie ich damals den Iron Butt mit 1000 Meilen geschafft habe.
Um 16:30 bin ich in Schönefeld, das wäre geschafft.
Gleich das Hotel für morgen gebucht, bis Pobierowo ist es ja nicht mehr so weit.
Zum Abendessen gibt es Sülze vom lokalen Metzger mit wirklich leckeren Bratkartoffeln.
Könnte alles perfekt sein, aber dann erreicht mich die Nachricht, dass ein guter Freund aus alter Zeit unerwartet verstorben ist. So wie es aussieht kann ich wenigstens die letzte Ehre erweisen.
Jetzt trinke ich ein Bier mit Dir, Gustav! RIP
